Seit fast einer Dekade gibt es kaum Zinsen auf Spareinlagen. Im Gegenteil, Minuszinsen machen sich breit. Es scheint sich also nicht zu lohnen, das Geld auf der Bank zu lassen. Kann Kunst eine Alternative sein? Lohnt es sich in punkto Rendite, in Kunst zu investieren? Wir haben uns dazu Gedanken gemacht.
Keine ganz neue Idee
Bereits im Jahre 2013 hatten wir uns in einem Blogbeitrag mit dem Thema Kunst als Wertanlage beschäftigt. Damals rechneten wir aus, dass sich auf 100 Jahre eine durchschnittliche Rendite von bis zu 8 % ergibt – das ist stattlich, wenn man die derzeitige Zinslage betrachtet. Heute können wir sagen das sich die Werte mancher Kunstwerke die wir unseren Kunden in der Vergangenheit empfohlen haben sogar verdoppelt oder verdreifacht haben. Es stellt sich daher weniger die Frage, ob es eine gute Idee ist, in Kunst als Wertanlage zu investieren.
Im Vordergrund steht die Überlegung, wie mache ich das richtig? Nicht umsonst gibt es Consulting Agenturen, die Anleger professionell zu Kunstinvestments beraten. Wer sich im großen Stil mit Kunst als Wertanlage auseinandersetzt, mag mit speziellen Anlageberatern gut bedient sein. Was gilt aber, wenn man ganz klein anfangen will? Seine Vorliebe für bestimmte zeitgenössische Künstler auch einmal unter dem Wertaspekt betrachtet? Gerade in dieser krisenhaften Zeit könnte das eine gute Eingebung sein.
Emotionen und Krisen triggern den Wert
Experten, die sich mit Kunstinvestments und Kunst als Wertanlage auskennen, betonen immer wieder, dass in Zeiten von Krisen der emotionale Wert von Kunstwerken in den Vordergrund tritt. Die Unsicherheiten, die beispielsweise mit der Pandemie-Situation verbunden sind, führen dazu, dass Menschen sich mit Kunstwerken auseinandersetzen und darin auch eine gewisse Stabilität in emotionaler Hinsicht sehen. Was heißt das für ein Kunstinvestment in kleinerem Umfang?
Entscheiden Sie sich am besten für ein Kunstwerk, das Ihnen besonders gefällt. Immer für ein Original eines zeitgenössischen Künstlers. Gerade jetzt kann ein guter Zeitpunkt sein, sich mit Kunst als Wertanlage zu beschäftigen. Die Stabilität von Kunstinvestments ist auch und gerade in ihrem emotionalen Wert begründet. Aktien hingegen haben keinen emotionalen Wert, es sei denn, man hätte sie vielleicht geerbt oder sie gehörten zum Familienunternehmen. Dementsprechend leicht werden Aktien wieder verkauft, einfach abgestoßen, ohne mit der Wimper zu zucken. Bei einem Kunstwerk sieht das ganz anders aus. Was da schon jahre- und jahrzehntelang über dem Schreibtisch hängt oder die Gäste im Wohnzimmer begeistert, hat eine emotionale Bedeutung. Davon trennt man sich nicht so einfach. Für Ihr Investment in Kunst bedeutet das, Sie investieren in stabile Werte.
Eine kleine Sammlung aufbauen
Auch Kunstsammler, die immer auch unter dem Wertgedanken in Kunst investieren, haben einmal klein angefangen. Sie können das auch. Selbst mit bescheidenen Mitteln lässt sich heute in zeitgenössische Kunst investieren. Gehen Sie nach Ihren Vorlieben und Ihrem Geschmack, Sie können sich auch für unbekannte Künstler entscheiden, die noch eine Entwicklung vor sich haben. Über die Zeit entsteht so eine kleine Sammlung mit Werken bekannter und weniger bekannter Künstler.
Es kann genau diese Mischung sein, die Ihnen eines Tages zu einer erheblichen Wertsteigerung Ihrer kleinen Sammlung verhilft. Denn eines haben Kunstwertanlagen mit Aktien gemeinsam: Sie sind auf lange Strecke gerechnet. Kunst ist kein kurzfristiges Anlageobjekt, heute gekauft und morgen wieder verkauft. Dazu taugt Kunst als Wertanlage nicht. Wenn Sie Geduld haben und diese Wertanlage mit der Freude eines Kunstbegeisterten sehen, haben Sie gleich zwei Effekte: Sie profitieren von Kunst als Wertanlage und umgeben sich mit Kunstwerken, die Ihr Leben bereichern. Nicht umsonst heißt es deswegen, dass Kunstwerke alternative Geldanlagen sind. Wie wäre es also mit einem poppigen James Rizzi, einem tiefgründigen Günter Grass, einem Waalkes zum schmunzeln, einem genialem Werk von Armin Mueller-Stahl oder einem panischen Kunstwerk von Udo Lindenberg? Diese und viele weitere interessante Künstler können inspirieren – also, Sammeln Sie los!
