Markus Maier - 450_02
Allgemein Markus Maier

Neu im Kunsthandel Koenen ART NETWORK: Markus Maier

Einem so spannenden Künstler wie Markus Maier in unsere Galerie und im Online-Shop vorzustellen bereitet uns ein besonderes Vergnügen. Der erste Blick auf seine Bilder vermittelt den Eindruck als könnte man sagen, hier haben wir es mit einem Meister des Fadens zu tun. Maier arbeitet auf textilen Oberflächen. Oder sieht das vielleicht nur so aus? Machen Sie sich heute mit uns auf, um die Geheimnisse der reziproken Malerei zu erkunden. Einzigartige bildnerische Objekte, die mit einer Technik geschaffen wurden, die Markus Maier selbst entwickelt und perfektioniert hat.

Unikate mit unverwechselbarer Ausdruckskraft

Normalerweise berichten wir an dieser Stelle von Gemälden, Grafiken oder Unikaten und interpretieren diese. Markus Maier macht es etwas komplexer für uns. Seine Werke sind Unikate und in einer sehr speziellen Technik entstanden. Maier arbeitet ungewöhnlicherweise von der Rückseite der Leinwand aus. Er drückt, spachtelt oder spritzt dabei Silikon und Farbpigment durch das Leinwandgewebe. Die Ergebnisse fallen unterschiedlich aus, je nachdem, ob die Leinwand eher grobmaschig oder feinmaschig ist. Als hätte sie ein Eigenleben entwickelt, drängt sich die Farbe mal sanfter, mal gewalttätiger durch das Gewebe. Für den Künstler selbst teilweise unvorhersehbar, sodass das Werk ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Markus Maier nennt das reziproke Malerei. Es entstehen Bilder mit textiler Wirkung, die sich mehrdimensional dem Betrachter im Raum entgegenschieben.

Wer nur von weitem darauf sieht, denkt vielleicht im ersten Moment es handelt sich um eingefärbte Teppichfasern oder anderes textiles Material, doch die Bilder überraschen beim näheren Hinsehen und verwirren den Betrachter. Erst wer dem Bild entgegengeht, erkennt die Wahrheit: Keine textilen Fasern, sondern eine Illusion davon – ein technisch echter textiler Eindruck sozusagen. Es ist interessant zu beobachten wie jeder der vor Maiers Unikaten steht sie eindringlichst betrachtet. Das dürfte jeden Künstler erfreuen. Man fragt sich unweigerlich: „Wie hat er das nur gemacht“?

Von hinten durch die Leinwand gepresst bildet die Farbe faserige Durchbrüche die Fäden zieht, überlappt, sich wölbt oder eine knotige Oberfläche bildet. Man möchte darüber streichen und erwartet eine textile Fläche.

Jedes Bild wirkt für sich selbst und bewegt unsere Sinne

Markus Maier lässt jedes seiner Werke für sich selbst stehen und sprechen. Die textile Anmutung macht das bildnerische Werk höchst konkret. Hier geht es um einen im individuellen Schaffensfluss entstandenes Kunstwerk, das für sich genommen keiner Interpretation bedarf. Ein künstlerisches Objekt in Vollendung. Man kann das konkrete Kunst nennen, wie Burkhard Leismann, der Leiter des Kunstmuseums Ahlen das 2016 getan hat. Der Künstler selbst zitiert diese Deutung auf seiner Website. Was ist denn eigentlich konkrete Kunst?

Sie zielt auf ein intensives sinnliches Erleben ab. Es handelt sich nicht um eine ganz neue Idee. Hier hatten sich schon Anfang der 1930er-Jahre verschiedene Künstler und Künstlergruppen verschrieben. Mathematik und Geometrie bilden häufig die Grundlagen dieser spannenden Kunstrichtung. Die Abstraktion steht im Vordergrund und nicht die Deutung von symbolischer Darstellung.

In gewisser Weise setzt Markus Maier diese Tradition fort. Er bringt allerdings über seine spezielle Technik einen zusätzlichen räumlichen Effekt mit ein, dem sich der Betrachter nicht entziehen kann. Das ist unerreicht sinnlich in der Wirkung, das ist mehrdimensional. Man will die Oberfläche unbedingt berühren. Vor allem ist jedes Bild eine Momentaufnahme des künstlerischen Prozesses. Als hätte jemand zu einem bestimmten Zeitpunkt die Zeit angehalten und uns einen Blick auf den Entstehungsprozess selbst im Atelier des Künstlers erlaubt. So wird auch die Zeit selbst in diesen Werken verkörpert, scheinbar faserig umhüllt und fest geworden in textiler Anmutung. Etwas nicht Greifbares wird greifbar und sichtbar. Geronnene Tropfen der Zeit im künstlerischen Schaffen.

Zimmerer und Architekt mit Sinn für verkörperte Kunst

Nach einer Zimmererlehre hat der aus Baden-Württemberg stammende Markus Maier Architektur studiert. Eine interessante Kombination, die die tiefe Verbundenheit dieses Künstlers mit handwerklichen Aspekten der Kunst unterstreicht. Maier hat deshalb wohl nicht zufällig eine ganz neue Technik etablieren können. Bei einem Zimmerer und einem Architekten ist nicht nur das Ergebnis interessant. Auch wie man sich auf das Ergebnis zubewegt, ist Teil des gesamten Prozesses.

Reziproke Malerei macht den kreativen Schaffensprozess selbst zur Kunst. Wenn man so will, ist bei dieser Kunst der Weg das Ziel. Wir dürfen am Ende diesen einen Augenblick künstlerischen Arbeitens bewundern. Auch Farben spielen bei den Werken von Markus Maier eine Rolle. Aber nicht im Sinne von einem Effekt, den wir zu interpretieren hätten. Es wirkt eher so, als hätte die Farbe ein Eigenleben entwickelt und selbst darüber entscheiden dürfen, eine andere Farbe zu betonen oder zu kontrastieren. Wir finden, Markus Maier macht höchst aufregende Kunst, die sich von vielem abhebt, was wir sonst aktuell auf dem Kunstmarkt sehen. Verschiedene Kunstpreise, Nominierungen, nationale und internationale Ausstellungen von Markus Maier geben uns Recht.

Gehen Sie davon aus, dass ein Werk dieses Künstlers bei Ihnen zu Hause, in Ihren Praxis- oder Büroräumen zu Diskussionen anregt. Unberührt lässt es niemanden, der ein Werk von Markus Maier erstmalig sieht. Ist es nicht die edelste Aufgabe bildender Künstler, Menschen sinnliche Erfahrungen über ihre Kunst zu verschaffen? Den Alltag Pause machen zu lassen, in der sich der Geist auf ein Kunstwerk einlassen darf? Nicht zu vergessen die ästhetische Wirkung dieser textilen Anmutungen mit ihrem mehrdimensionalen Auftritt an jeder Wand. Machen Sie sich selbst ein Bild von der außergewöhnlichen reziproken Malerei und entdecken Sie Markus Maier für sich.

Kunsthandel Koenen ART NETWORK, Karolingerstr. 32, 46395 Bocholt