Kurzbiografie Andreas Noßmann
• geboren 1962 in Hilden
• Ausbildung als Technischer Assistent
• Studium an der GHS Universität Wuppertal „Freie Grafik und Malerei“
• seit 1986 sind seine Bilder auf Ausstellungen und Kunstmessen weltweit zu sehen
• Lebt und arbeitet in Nordrhein Westfalen
Andreas Noßmann ist ein bedeutender Zeichner der Gegenwart. Wie selbstverständlich wird er heute schon in einem Atemzug mit grossen Künstlern, wie Wilhelm Busch, Paul Weber, Zille oder Daumier genannt.
Herr Noßmann, welcher Fügung verdanken wir es, dass Sie die Kunst heute Ihr Eigen nennen?
Andreas Noßmann:
Was die eigentliche Initialzündung in dieser Frage war, kann ich Ihnen heute leider gar nicht mehr sagen. Ich erinnere mich aber noch daran, dass ich schon als Kind anfing Bravo Poster abzuzeichnen. Da mir das natürlich nicht gleich gelang, habe ich es immer und immer wieder versucht, bis ich am Ende zufrieden war, oder glaubte es zu sein. Aber erst das Studium dann, hat mich abschließend auf das reine Zeichnen fokussiert. Von einer wirklichen Fügung, oder frühkindlichen Eingebung, kann somit leider auch nicht die Rede sein.
Woher holen Sie sich die Impulse für neue Werke?
Andreas Noßmann:
Wer sich halbwegs aufmerksam und interessiert durch diese Welt bewegt, findet immer ausreichend Impulse für neue Arbeiten.
Haben Sie einen eigenen Stil entwickelt?
Andreas Noßmann:
Ich habe über diese Frage eigentlich nie ernsthaft nachgedacht – also, wie ich wohl zu zeichnen habe, um einen eigenen Stil zu kreieren. Wenn es ihn denn heute gibt, geben sollte, so ergab er sich von selbst, über die Jahre. Und wenn nicht, dann ist das halt so. Ich kann nicht mehr ändern was war, und jetzt noch kaum beeinflussen, was noch kommen wird.
Natürlich haben Sie Ihre Werke selbst bei sich hängen, aber auch Bilder von … ?
Andreas Noßmann:
Janssen, Hrdlicka, Weber und sogar einen Goya. Aber leider nur Grafiken, und diese liegen auch nur wohlbehütet im Schrank, da ich kaum Platz hier habe um weiteres zu hängen.
Muss ein Künstler mittlerweile auch eine Person des öffentlichen Lebens werden um Erfolg zu haben?
Andreas Noßmann:
Zu dieser Frage Ihrerseits würde ich schon gerne einmal drei Gegenfragen formulieren und hier zur Diskussion stellen wollen. Aber das lasse ich jetzt besser. Tatsache aber ist natürlich: Je größer die öffentliche Aufmerksamkeit ist, wodurch auch immer bedingt, verdient oder auch nicht, umso deutlich einfacher gestaltet sich vieles. Vermeintlich, denn es sollte natürlich jedem klar sein, dass das Ausmaß an medialer Präsenz erst einmal rein gar nichts über die wirkliche Qualität der Arbeit aussagt, vor allem dann, wenn man sich seine Sporen zuvor auf ganz anderem Felde verdient hat. Somit würde ich diese Frage hier gerne auch mit einem Zitat von Heiner Geißler schließen, der gesagt hat: „Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.“
Müßiggang ist mit einer der grössten Herausforderungen in dieser hektischen Zeit. Wo ist Ihre Ruhe Oase sprich wie sieht diese aus?
Andreas Noßmann:
Zeichnen …
Welche Botschaft möchten Sie mit Ihren Werken vermitteln?
Andreas Noßmann:
Wenn es mein Kernanliegen wäre, eine Botschaft zu vermitteln, wäre ich Priester geworden oder in die Politik gegangen.
Welchen Ratschlag, sprich Tipp würden Sie heutigen jungen Künstlern mit auf den Weg geben wollen?
Andreas Noßmann:
Ich würde heute immer jedem raten, auch wenn er tiefsten Herzens meint, der einen wahren und somit unumstößlichen Bestimmung seines Daseins folgen zu müssen, sich trotzdem immer noch die Option eines zweiten Standbeines offen zu halten. Denn am Ende läuft es in der Regel immer darauf hinaus, sich des zweiten bedienen zu müssen.
Sie waren vor kurzen auch in Bocholt zur Vernissage, was ist Ihnen positiv in Erinnerung geblieben?
Andreas Noßmann:
Die ersten warmen Sonnenstrahlen dieses Jahres, nach einem allzu langem und viel zu trübsinnigen Winter.
Vielen Dank für das Interview Herr Noßmann
Andreas Noßmann:
Ich danke Ihnen auch. Immer wieder gerne!
Große Grüße aus Brühl
